Diese KTM 250 GS 80 habe ich im Juni 2008 für wenig Geld über Ebay in der Schweiz erworben. Es musste sein, denn so eine KTM war mein erstes Motorrad im Alter von 18 Jahren.
Hier geht es zum Restaurationsbericht!
Die Einordnung dieser KTM in die Modellgeschichte fällt mir nicht leicht. Die Fahrgestellnummer beginnt mit 903..., so dass es sich nach der üblichen Bezeichnung um ein im März 1979 gebautes Motorrad handeln müsste. Sie wurde ausweislich der schweizer Erstzulassung als GS ausgeliefert (also keine umgebaute MC). Dennoch hat sie bereits eine Aluschwinge, wie sie bei den GS-Maschinen erst ab dem Modelljahrgang 1980 angeboten wurde. In 1979 hatten regulär nur die MC-Modelle eine Aluschwinge. Es handelt sich auch eindeutig um eine 1979er Aluschwinge, weil ab 1980 die GS-Motorräder einen am Hauptrahmen angelenkten Mittelständer hatten, so dass die Bohrungen für die Befestigung des Seitenständers in der Schwinge entfielen. Die hintere Bremsankerplatte ist auch an der Schwinge und nicht schwimmend am Rahmen angelenkt, was ebenfalls dem Modelljahrgang 1979 entspricht.
Eine Erklärung für diese Ausstattung könnte sein, dass es sich um eine Sonderanfertigung für einen Schweizer Sportfahrer handelt, der bereits von Werk aus eine GS-Maschine mit MC-Fahrgestell erhalten hat. Dass die Maschine tatsächlich im Wettbewerb eingesetzt wurde, kann man den verschiedentlichen Farbmarkierungen ansehen.
Zunächst dachte ich, es sei ein “Übergangsmodell”, dass bereits in Teilen den neuen Modelljahrgang aufgreift. Dagegen spricht aber, dass sie schon ausweislich der Fahrgestellnummer schon im März 1979 produziert wurde. Zu dieser Zeit wurden vermutlich noch keine Modifikationen des Folgejahrgangs in der Serie verbaut.
Die Startnummerntafel ist vom Modelljahrgang 1981 und hier etwas angepasst. Soweit ich weiß, wurde in 1980 erstmals eine solche Startnummerntafel als Option angeboten.
Im August 2009 ist alles ohne Probleme durch den TÜV bekommen. Der erste Einsatz “Rund um den Aischgrund” erfolgte dann im September 2010!
Die Seitendeckel haben eine untypische Einfärbung in der Farbe Rot/Blutorange. Es handelt sich um originale Seitendeckel. Ich kenne bislang aber weder ein Werbeprospekt oder sonst eine Maschine, die diese Seitendeckel besitzt. Die Deckel habe ich 2015 auf dem Teilemarkt in Novegro bei Mailand gefunden.
Nach langem Hin und Her habe ich mich entschieden, die Hydrocross-Stoßdämpfer von Sachs beizubehalten, denn die waren ja auch ursprünglich auf dem Motorrad verbaut.
Die Hydrocross sind für mich der Hingucker der KTM! Ob das auch fahrwerkstechnisch optimal ist (da gehen die Meinungen wohl auseinander) ist mir egal. Ich will keine Rekordzeiten fahren, sondern auch optische Freude an meinem Traummotorrad haben!
Die ursprünglichen Dämpfer (blau, 35 cm lang) wurden dann aber durch schwarze Dämpfer ersetzt, die 1 cm kürzer und damit zur Fahrwerksgeometrie besser passend sind.