KTM waren schon in meiner Jugend meine Traummotorräder. Darum habe ich, nachdem ich mich seit dem Jahr 2008 wieder mit alten Enduros befasse, mir natürlich meine damaligen Traummotorräder zugelegt (siehe unten).
1934 gründete Hans Trunkenpolz in Mattighofen eine Schlosser- und Autowerkstätte. Anfang der 1950er Jahre tauchte erstmals die Buchstabenfolge KTM auf, die zunächst für Kraftfahrzeuge Trunkenpolz Mattighofen stand, seit dem Eintritt des Partners Ernst Kronreif im Jahr 1955 für Kronreif Trunkenpolz Mattighofen. Deshalb wird auch häufig davon ausgegangen, dass die Abkürzung KTM für Kronreif Trunkenpolz Mattighofen stehen soll. 1954 begann die Serienproduktion von Motorrädern.
Dass KTM überhaupt zu einem bedeutendem Hersteller für Geländesportmotorräder wurde, beruht auf einem Zufall. Der Amerikaner John Penton ließ bei KTM 1967 Geländesportmotorräder auf Basis der vorhandenen Straßenmodelle entwickeln und bauen. Diese wurden dann zunächst mit Sachs-Motoren ab 1968 in den USA als "Penton" bzw. "Penton-KTM" verkauft. Der Erfolg überzeugte KTM, nun selbst in Bau und Entwicklung von Geländesport- und Moto-Cross-Motorrädern einzusteigen.
Da Penton sich auch einen 175 ccm-Motor wünschte, der aber von Sachs nicht geilefert werden konnte, entwickelte nun KTM einen solchen Motor ab 1971 selbst und legte damit den Grundstein für die legendäre Motortypenreihe 51 (125 ccm) bis 55 (390 bzw. 420 ccm). Diese Motoren wurden mit geringfügigen Modifikationen bis 1980 gebaut. Aber auch die nachfolgende Moterengeneration ab 1980/1981 beruhte weitgehend auf der Ursprungskonstruktion und selbst der erst LC4-Motor mit 350 ccm im Jahre 1986 (gefahren von Joachim Sauer) baut noch wesentlich auf diesem Motor auf.
Die KTM-Motoren waren in ihrer Zeit der Konkurrenz ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen. Die Leistung der Motoren war stets auf höchsten Stand und insbesondere die Getriebe waren extrem robust und ließen sich perfekt schalten bei kürzesten Schaltwegen. Ein KTM-Motor verträgt auch im Renneinsatz das Schalten ohne Kupplung weitgehend klaglos.
Das größte Manko der Motoren war, dass die Motorengehäuse aus Gründen der Gewichtsersparnis aus einer Alumnium-Magnesium-Legierung gefertigt wurden. Deshalb sind heute viele Motoren (auch aus der Ära vor Einführung der Wasserkühlung) vergammelt. Insbesondere die Motorenaufhängungen sind häufig verschlissen.
In wirtschaftlich schwierigen Zeiten wurde 1989 KTM von dem Investor GTI Trust Holding übernommen, die jedoch das Unternehmen in den endgültigen Ruin trieb, der 1991 in einem Konkurs gipftelte. Im Januar 1992 konnte eine Auffanggesellschaft, an der neben dem holländischen und dem italienischen auch die beiden deutschen Importeure Helmut Staab (Aschaffenburg) und Toni Stöcklmeier (Amberg) und der Firmensanierer Stefan Pierer beteiligt waren, in einem Konkursverfahren jedenfalls den Fortbestand der Sportmotorräderproduktion sichern. Das neue Firmenkonzept war erfolgreich und machte aus KTM seit 2012 den größen europäischen Motorradhersteller.
KTM 125 GS 80 (1978) | ||
KTM 125 GS 80 (1979) | ||
KTM 175 GS 80 (1979) | ||
KTM 54/250 GS (1974) | ||
KTM 54/250 GS (1974) | ||
KTM 250 GS 80 (1979) | ||
KTM 690 Enduro R (2019) |