Wie jeder Junge habe ich mit (damals) 15 Jahren meinem ersten Mofa entgegengefiebert. Hier die Historie meiner “Jugendmaschinen”
Zuerst gab es mit 15 Jahren (damals das Mindestalter, aber ohne Führerschein) von meinen Eltern “deutsche Wertarbeit”, nämlich eine Zündapp ZD 50. Das mit der deutschen Wertarbeit war aber nicht weit her, wie sich bei harten Geländeeinsatz bald zeigte.
Mit 16 kam dann das Upgrade zum Mokick. Die ersehnte Malaguti Ronco wurde von den Eltern nicht genehmigt, was zu gehörigen Dissonanzen in der familiären Beziehung führte. Der Kompromiss war die Honda MT5. War zwar putzig, für einen 1,85 m großen Jungen aber doch letztlich zu klein. Auch sie musste ordentlichen Geländeeinsatz absolvieren.
Gegen allen Widerstand des Elternhauses wurde das kleine Moped vom großen Kerl im Gelände gequält. Geld für eine vernünftige Ausrüstung hatte nicht, so musste ich mit einfachen Gummistiefeln fahren (ganz schön gefährlich!).
Natürlich wurde die kleine Honda MT5 getunt und gepimpt! Der schweizer Auspuff brachte zusammen mit dem schweizer Aluzylinder ordentlich Drehzahl und damit auch zusätzliche PS. Den Zylinder hatte mir jemand (mit Riefe) geschenkt, so dass ich ihn nur noch aufbohren und einen neuen Kolben mit Übermaß besorgen musste. Damit lief die kleine Honda MT5 bei wahnsinnigen Drehzahlen immerhin ca. 70 km/h! Und das - bis auf die Drehzahlen - mit geringer Lautstärke, also so, dass die Polizei bei einer Kontrolle nichts monieren konnte! Damals waren die Zeiten noch anders!
Bis heute habe ich eine Vorliebe für die Farbe Rot. Alles mögliche wurde deshalb in Rot nachlackiert, insbesondere auch der Auspuff mit speziellem Hitzeschutzlack. Der verfärbte sich unter Hitze immer in Dunkelbraun und war nach dem Abkühlen weder schön rot!
So sah das Moped aus, als ich es in 1982 verkaufte. Kann jemand etwas über den Verbleib der Maschine berichten? Sie hat ja einen hohen Wiedererkennungswert.
Mit 18 (volljährig und unabhängig) habe ich dann mühsam mit Ferienjobs verdientes Geld in eine gebrauchte KTM 250 GS 80 investiert. Das Moped war ordentlich heruntergeritten und musste erst mal (ohne viel Geld) wieder in Ordnung gebracht werden. Sah dann ganz tauglich aus. Nur für das Geländefahren blieb immer weniger Zeit.
Die KTM musste mit schmalem Geldbeutel erst mal hergerichtet werden. Zeitgenössisch waren Acerbis Baja-Kotflügel mit Verbreiterung und die Elba-1-Lampenmaske. Ich hatte noch Lacksprühdosen in Orange, die wurden an den Motordeckeln so wie später auch an den Bremsankerplatten eingesetzt. Sa schon stylisch aus, oder?
Die Kiste war richtig laut. Nach dem ich Ärger mit der Polizei hatte, habe ich in der Not einen neuen Schalldämpfer bei Staab in Aschaffenburg gekauft. Resultat: War genauso laut! Schöne Fehlinvestition!
Und nach dem Geländeinsatz...
Mit 20 war es dann mit dem Mopedfahren vorbei. Leider für die nächsten 25 Jahre...
Und dann entdeckte ich im Jahre 2008 plötzlich bei Ebay meine alte KTM! Sie war erbärmlich heruntergeritten. Ich habe lange überlegt, sie zu kaufen, aber dann doch gezögert. Es hat mich schon wenige Tage danach gereut, so dass ich in der Schweiz einen noch größeren Schrotthaufen zur Restauration kaufte. Die weitere Geschichte steht dann auf den folgenden Seiten...